Teilnahme, Sorge, Mitgefühl sind Emotionen, deren Wert man in der Krisenkommunikation nicht unterschätzen darf. Empathie ist kein Schuldeingeständnis. Persönliche Betroffenheit nur dann ein Fehler, wenn sie gespielt wird. Wenn sie unglaubwürdig ist. Ein verletzter Kollege, ängstliche Nachbarn, besorgte Mitarbeiter haben alles Recht darauf, ernst genommen zu werden in ihrer Verletzlichkeit, mit ihren Sorgen. Auch in den Medien. Auch wenn über sie gesprochen wird. Empathie ist absolut individuell. Was bei dem einen vollständig übertrieben wirkt, lässt eine andere Person gefühlskalt wirken. Empathie ist entlarvend. Ist sie da, wirkt sie lindernd, abmildernd, sympathisch. Wird sie gespielt, ist sie eine Lüge. Sogar in der Kamera. Glaubwürdige Empathie ist oft einfach eine Frage der Länge. Der Zeit, die man dem menschlichen Teil einer Krise widmet, die Worte, die man findet, um Mitgefühl auszudrücken, um nicht nur zu bewältigen, sondern teilzuhaben am Leid der anderen. Lassen Sie sich also Zeit und ihren Gefühlen Platz. Krisen geschehen. Es kommt auf den Umgang mit ihnen an. Auch den verbalen.
