Was haben ein Frankfurter Brett und Youtube gemeinsam?

Was haben ein Frankfurter Brett und Youtube gemeinsam?

Erst einmal für alle, die nicht wissen, was ein Frankfurter Brett ist: www.frankfurter-brett.de Keine Küche mehr ohne.
ABER: HIERHER WIEDERKOMMEN GEFÄLLIGST!
Und weiterlesen.

Also, ich habe das Frankfurter Brett gekauft, weil es dafür eine extra Tablet-Halterung gibt, damit man in Ruhe beim Schnippeln Netflix gucken kann. Oder Hubert und Staller, wie der Koch meines Vertrauens. Aber auch Kochanleitungen, Rezepttutorials oder den Meuth Neuner-Duttenhofer in Bestform. Wer liest schließlich noch Bedienungsanleitungen? Wenn dem Weihnachtsbaumständer eine Schraube fehlt, oder das Trocknerdisplay sich im Dreisatz übt? Also bei uns niemand mehr. Tragisch ist natürlich, dass auch kaum noch einer Bücher liest. Aber Videos guckt. Bis das Handy raucht. Und damit unterscheidet sich weder meine Person noch meine peergroup in irgendeiner Weise mehr vom größten Teil der Weltbevölkerung.

Ganz wie bei Corona lässt sich auch bei der Videonutzung eines feststellen: Wir sind alle gleich. Egal wo wir leben, wie wir leben, ob reich ob arm, nur die Alten gucken weniger, die Jungen umso mehr, auch darin ähneln sich alle über und unter dem Äquator. Nur Zugang zum Internet brauchen wir. Der wiederum kann auf Costa Rica besser sein als in Berlin Mitte. Aber das ist einen anderen Artikel wert.

Laut Cisco Visual Networking Index wird sich der Video-Traffic im Netz bis 2022 vervierfachen, das heißt, dass 82 % des Internet-Verkehrs bis Ende 2022 aus Video bestehen wird. Das ist ein Anstieg von 75 % im Vergleich zu 2017. Übersetzt heißt das: Auf die Maus! Jeder, der noch gezögert hat, seine Kommunikation aus der reinen Schriftlehre in Bewegung zu bringen, der laufe los. Videos gehören in jede Contentstrategie. Mit dem kleinen Haken, dass ihre Erstellung natürlich aufwendiger ist als ein paar schlaue Gedanken in die Tasten zu kloppen, oft mehr kostet, viele Gewerke von Nöten sind, um die entsprechende Qualität zu produzieren und – wie beim Foto – nicht jeder mit dem Handy gleich hollywoodreife Filme produziert. Aber wenn es einfach wäre, könnte es ja jede*r. Und somit möchte ich an dieser Stelle noch ein paar weitere Argumente aufführen für Ihre/Eure nächsten Budgetverhandlungen, damit das Bewegte Bild Einzug in Eure Kommunikation halten kann:

Searches related to „how to“ on YouTube are growing 70% year over year, das sagt die Mutter der Videoabspielplattformen. Heißt: Jedes Jahr gibt es 70 Prozent mehr Suchanfragen nach Erkärvideos – obwohl man doch denkt, dass nichts mehr noch nicht erklärt worden wäre. INSTA Stories, die für sich selbstauflösende Inhalte gemacht sind und bei denen auch Videos optimal funktionieren, sind auf dem besten Weg Snapchat platt zumachen.

Immer mehr Menschen sehen und konsumieren Inhalte auf dem Handy – auch und besonders Videos. Mit jedem weiteren verkauften Bluetoothkopfhörer geht Sehen und Hören immer und überall und das schlägt sich in den Nutzungszahlen nieder. Allein auf Deutschland – wahrlich nicht die tec-affinste Population auf der Welt – bezogen, sehen sich mehr als zwei Drittel der Bevölkerung Videos im Internet an – laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2020. Wen das alles nicht überzeugt, der schaue einmal einen halben Tag einem Fünfzehnjährigen über die Schulter. Und damit der Zukunft in die Augen.