Der perfekte O-Ton ist …
… kurz, knackig, anschaulich, zugespitzt, sendefähig, nie aus dem Zusammenhang gerissen, sieht gut aus, ist leicht verständlich, wie ein Zitat in der Zeitung und quasi das, was im Print die Überschrift ist: Das schwierigste aller Formate. In drei Sätzen alles sagen, die Kernbotschaft gut rüberbringen, die verschiedenen Aspekte eines Themas vorher durchdacht zu haben und dann auch noch ruhig stehen, geradeaus schauen und nicht in die Kamera oder gar nach oben; souverän wirken, sympathisch womöglich auch noch während man sich fühlt wie bei der mündlichen Abiprüfung. Keine leichte Sache, aber das, was das Fernsehen und die allermeisten Videoproduktionen am häufigsten brauchen und zwar von sehr vielen Menschen: Von Expert:innen, von Politiker:innen, von Unternehmer:innen, von Chefs und Angestellten, von Betroffenen, Sportler:innen, Bürgermeister:innen, Vereinsvorsitzenden und solchen die all das werden wollen. Von morgens bis abends, überall und jederzeit. Und wenn man es geschafft hat, dann sehen diese 10 Sekunden mehr Leute als man jemals für möglich gehalten hätte. Wie man das übersteht? Gut, denn wer vorher weiß, was er bzw. sie sagen will, wer verstanden hat, dass ein O-Ton zwar ein kleiner Teil eines Interviews ist, aber niemals geplant war, das ganze Fragen/Antwort-Spiel zu senden, wer weiß, dass Journalist:innen Zuspitzungen lieben und Zuschauende nur klar verständliche Sätze begreifen, der wird mit guter Vorbereitung (und ein bisschen Übung 😉) auch diese kommunikative Herausforderung bestehen – selbst wenn die Aufregung vor Kamera und Mikrofon immer ein bisschen bleibt.
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